Adipositas Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung dieser Krankheit sind sehr vielschichtig. Häufig ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die für die Entstehung und das Fortschreiten der Krankheit verantwortlich sind. Prinzipiell kommt es dann zu Übergewicht, wenn die über die Ernährung zugeführte Energie höher ist als die benötigte beziehungsweise verbrauchte Energie. Aber auch Stoffwechselerkrankungen oder eine Erkrankung der Schilddrüse können sowohl die Entstehung wie auch das Fortschreiten der Adipositas maßgeblich beeinflussen.

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1  Falsche Ernährung

Unsere Ernährung hat sicher erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheits- und Gewichtssituation. Eine zu fettreiche oder zu zuckerhaltige Ernährung kann ebenso das Gewicht negativ beeinflussen wie der überhöhte Konsum von Alkohol oder Fastfood Produkten. Das Angebot an solchen Speisen nimmt täglich zu und auch die Verfügbarkeit von energiereichen Lebensmitteln ist mittlerweile 24 Stunden am Tag gegeben.

2  Bewegungsmangel

Kein Sport, keine regelmäßige Bewegung, sitzende Tätigkeiten, Auto statt Fahrrad – all dies hat Einfluss auf unser Gewicht. Waren früher die meisten beruflichen Tätigkeiten von körperlicher Aktivität geprägt, so finden heute viele Arbeiten im Sitzen statt. Auch im Privatleben sitzen viele von uns immer mehr vorm Computer oder Fernseher anstatt in der Natur spazieren zu gehen oder intensive Bewegungsaktivitäten auszuüben. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit immer häufiger vor dem Computer anstatt auf dem Fußballplatz.

3  Seelische Ursachen

Beruflicher oder auch privater Stress, Frustration und oder Zurückweisung können ebenfalls erheblichen Einfluss auf unsere Ernährungsweise haben. Viele Menschen nutzen die Aufnahme von Süßigkeiten oder Fastfood als Stresskompensation. Auch erlebte Traumata, wie z.B. ein erlebter Missbrauch, können zur Folge haben, dass wir versuchen, diese traumatischen Erlebnisse mit der übermäßigen Aufnahme von energiereichen Lebensmitteln oder Suchtmitteln wie Alkohol zu kompensieren.

5  Medikamente

Kortison, Antidepressiva, Diabetestabletten, Betablocker oder auch die Pille sowie andere Hormonpräparate können das Gewicht positiv oder negativ beeinflussen. In den meisten Fällen führt jedoch die Einnahme der hier genannten Medikamente und Wirkstoffe zu einem Gewichtsanstieg.

5  Stoffwechselkrankheiten

Eine Schilddrüsenunterfunktion aber auch ein Diabetes können Ursache dafür sein, dass der Zeiger auf der Waage immer weiter ansteigt. Hier ist meist die Unterstützung eines Endokrinologen und/oder Diabetologen erforderlich, um die genauen Ursachen zu erforschen und zu therapieren.

6  Genetik-Erbanlagen

Auch wenn viele der komplexen Zusammenhänge noch nicht genau erforscht sind, so scheint unsere Genetik maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung der Adipositas zu haben. Dies betrifft sowohl die Veranlagung für gewisse Stoffwechselabläufe wie auch die Zusammensetzung unserer Darmflora (Mikrobiom).

Adipositas Folgen

Starkes Übergewicht macht krank – darüber sind sich Mediziner unterschiedlichster Fachrichtungen einig. Adipositas, aber auch Übergewicht, sind Risikofaktoren für zahlreiche Zivilisationskrankheiten, allen voran Erkrankungen der Gefäße und des Herz-Kreislauf-Systems: Hypertonie (Bluthochdruck), Arteriosklerose samt Folgen wie Herzinfarkt sowie Schlaganfall. Dieses Risiko steigt, wenn zum Übergewicht neben Hypertonie auch noch eine Zuckerkrankheit (Diabetes) sowie eine Fettstoffwechselstörung auftritt. Fachleute sprechen dann vom „tödlichen Quartett“. Mit der erfolgreichen Therapie der Krankheit Adipositas kann meist auch eine deutliche Verbesserung oder vollständige Remission der hier genannten Begleiterkrankungen erfolgen. Somit kann die Entstehung und das Fortschreiten dieser Begleit- und Folgeerkrankungen die Notwendigkeit einer Adipositastherapie deutlich erhöhen.

Folgen und Risiken von Adipositas im Überblick

besonders ab einem BMI größer 40

  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Linksherzvergrößerung, Arteriosklerose
  • Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Gestörter Zuckerstoffwechsel bis hin zum Diabetes
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Verstärkte Blutgerinnung
  • Gicht, Wirbelsäulenkrankheiten, Arthrose
  • Gallenblasenerkrankungen, Fettleber, Reflux Krankheit
  • Demenz
  • Hormonstörungen (beispielsweise eingeschränkte Fruchtbarkeit)
  • Lungen- und Atemprobleme
  • Schlafapnoe
  • Krebs (beispielsweise Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Darmkrebs, Gallenblasenkrebs, Nierenkrebs)
  • Wundheilungsstörungen, erhöhtes Operations- und Narkoserisiko, erhöhte Komplikationsraten während der Schwangerschaft
  • Unfruchtbarkeit